Dr. Regina Fritz:
"Wenn dieser Krieg vorbei ist, warten unermessliche Aufgaben."
Der Holocaust in der ungarischen Geschichtspolitik
Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust wurden in Ungarn nach Kriegsende immer wieder neu interpretiert und von den unterschiedlichen Regimen politisch in Dienst genommen. Der Vortrag fragt danach, wie und warum dieser Teil der Geschichte genutzt, umgedeutet oder tabuisiert wurde. Welchen Einfluss hatten die Pariser Friedensverhandlung, die Etablierung eines kommunistischen Systems, der Kalte Krieg und schließlich der EU-Beitritt Ungarns auf die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit? Und wie wirkte sich die Herausforderung, zwei diktatorische Systeme gleichzeitig aufzuarbeiten, nach 1989 auf den Umgang mit dem Holocaust aus?
Dr. Regina Fritz ist Mitarbeiterin im Editionsprojekt "Judenverfolgung 1933-1945". Ihr Buch "Nach Krieg und Judenmord. Geschichtspolitik in Ungarn seit 1944" erschien 2012 im Wallstein-Verlag.
Veranstaltungsort:
Kulturzentrum Gasteig, Rosenheimer Straße 5
Vortragssaal der Stadtbibliothek
Eintritt frei
Montag 2.6.2014, 19.00 bis 20.30 Uhr
(BG 385)