Prof. Dr. Ètienne Francois:
Das Ende der Mythen? Frankreich und das Vichy-Syndrom
n Frankreich erlebte die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und an die Vichy-Zeit seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine bemerkenswerte Konjunktur. Es entbrannten leidenschaftlich geführte - teils bis heute andauernde - öffentliche Debatten über die richtige Deutung der Vichy-Zeit. Sie lösten die französische "Meistererzählung" über die Zeit des Zweiten Weltkriegs ab, die bis dahin sowohl von den Gaullisten wie von den mit ihnen rivalisierenden Kommunisten getragen wurde. Étienne François zeichnet diese Entwicklung nach und analysiert die Bedeutung der wechselnden Erinnerungsdiskurse für die französische Politik und Gesellschaft nach 1945.
Der Historiker Prof. Dr. Étienne François lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Pariser Sorbonne und an der Freien Universität Berlin. Über die akademischen Grenzen hinaus wurde er mit dem von ihm herausgegebenen Band "Deutsche Erinnerungsorte" bekannt.
Veranstaltungsort:
Kulturzentrum Gasteig, Rosenheimer Straße 5
Vortragssaal der Stadtbibliothek
Eintritt frei
Montag 30.5.2011, 19.00 Uhr
(BG 313)